Beschreibung
In Deutschland keimt wieder eine Wertedebatte auf, die bereits Anfang der neunziger Jahre geführt wurde. Ein Schlagwort beherrschte damals die Diskussion: Kommunitarismus.
Was ist das? Was will und meint Kommunitarismus? Warum kennt heute kaum jemand diesen Begriff? Woher kommt Kommunitarismus, und wie wurde er in Deutschland aufgenommen? Betrachtet man die aktuelle politische Lage in Deutschland, so zeigt sich: Der spürbare Sozialstaatsabbau (euphemistisch ist auch gerne die Rede vom Sozialstaatsumbau) – erfordert Maßnahmen und Konzepte, den sozialen Frieden zu erhalten. Immer wieder sieht sich die Politik dabei dem Spannungsfeld zwischen dem Schutz individueller Rechte des einzelnen und der Einschränkung derselben zum Wohle der Gesellschaft ausgesetzt. Es ist das Dilemma zwischen Rechten und Pflichten, Freiheit und Sicherheit, Autonomie und Ordnung, Individualität und Gemeinschaft. Dabei geht es letztlich auch um die Frage der Grundvoraussetzungen von Demokratie. Welchen Beitrag kann der Kommunitarismus mit seiner Forderung nach „Mehr Sinn für Gemeinsinn“ leisten? Der Autor geht diesen und weiteren Fragen nach und versucht aufzudecken, wie es möglich ist, daß der Kommunitarismus, wenngleich heute kaum bekannt, dennoch in seiner Zielsetzung nahezu überall in Deutschland präsent sein kann. In diesem Zusammenhang spielt die Bürgergesellschaft eine besondere Rolle; in ihr scheinen die kommunitaristischen Ideen größtenteils verwirklicht.
Diese Publikation ist die erste seit zehn Jahren erschienene umfassende Arbeit, die sich eingehend mit dem Phänomen des Kommunitarismus befaßt. Bemerkenswert ist das Bestreben des Autors, wissenschaftliche Präzision mit leidenschaftlichem Engagement und einem Appell an alle Bürger für mehr soziale Verantwortung zu verbinden.