Zusätzliche Informationen
Das Buch | Der M. vastus medialis (VM) nimmt eine Schlüsselfunktion als Kniestabilisator in der Prävention und Rehabilitation von Kniedysfunktionen ein. Kraft- oder Innervationsdefizite am VM provozieren Funktionsstörungen wie etwa Beinachsenfehlstellung oder Ganganomalien und erhöhen das Risiko für ein Patellofemorales Schmerzsyndrom und eine Verletzung des vorderen Kreuzbands. Dysfunktionen können degenerative Veränderungen verursachen, die langfristig einen künstlichen Gelenkersatz erfordern. Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass kein Konsens über ein optimales Training des VM besteht. Während sich in der trainingstherapeutischen Praxis vielfältige Einzel-theorien ohne wissenschaftliche Beweise halten, existiert eine enorme Vielfalt empirischer Studien mit multiplen Forschungsansätzen, doch weder Metaanalysen noch Systematic Reviews liefern klare Resultate. Durch eine Sekundärdatenanalyse zur Evaluation trainingstherapeutischer Maßnahmen ist es gelungen, die Komplexität dieser Problemstellung zu erfassen und den aktuellen Forschungsstand abzubilden. Die Ergebnisse zeigen, dass einige etablierte Trainingsmaßnahmen einer wissenschaft-lichen Überprüfung nicht standhalten, während andere, seltener praktizierte, sich als signifikant effektiv erwiesen. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden im Hinblick auf ihre praktische Anwendbar-keit bei typischen Verletzungsmustern erörtert. Als Resultat dieser Dissertation können Therapie-konzepte völlig neu ausgerichtet im Sinne einer evidenzbasierten Medizin effektiviert und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen und der Kostenspirale im Gesundheitswesen ökonomisiert werden. |
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