Beschreibung
Diese explorative Studie widmet sich den Lernstilen von Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten. Der Autor tritt als Handlungsforscher auf. Entgegen der weit verbreiteten Gewohnheit, das Lernen unter Leistungsgesichtspunkten zu sehen, wird hier das Augenmerk vorwiegend auf die Lernstilpräferenz gelegt. Mit Hilfe des Lernstilinventars von David A. Kolb wird eine Lernstildiagnose durchgeführt, um sie anschließend reflektieren und diskutieren zu können. Über die übliche Praxis der Diagnose mit Fragebögen und Ratingskalen hinaus wird der festgestellte Lerntyp in spielerischen Lernexperimenten — sogenannten Minipraxen — erprobt. Das Resultat dieser Vorgehensweise ist, dass sowohl kontextfreie Lernstilinventare als auch kontextgebundene Minipraxen wertvolle Beiträge zu einer erweiterten Lernkultur liefern.
Der theoretische Teil dieser Studie beschäftigt sich mit relevanten Facetten allgemeinen und persönlichen Lernens sowie einem Exkurs in die klassische Bildungstheorie. Der empirische Teil beinhaltet quantitative und qualitative Forschungsmethoden. In dieser Kombination erhellen die Erlebnisqualitäten der Minipraxen die quantitativen Ergebnisse der Lernstildiagnose.
Die Arbeit endet mit einem Plädoyer für ein »diagnostisch-trainierendes « Vorgehen bei der Organisation von Lehr- und Lernprozessen, um die persönlichen Aspekte des Lernens als „Gesetz der Pädagogik“ (Hartmut von Hentig) zu berücksichtigen.