Beschreibung
In dieser Dissertation wird der Weg von Duftstoffen vom parfümierten Waschmittel bzw. Wäscheweichspüler über die Behandlungsflotte auf das Textil und anschließend in den Gasraum sukzessive verfolgt. Es ist erwünscht, dass ein möglichst großer Anteil der zur Parfümierung des Produktes verwendeten Duftstoffe letztlich auf dem gewaschenen Textil vorliegt, um von dort aus in die Gasphase überzutreten und zum Duft des Textils beizutragen.
Zu Beginn der Arbeit steht die Duftstoffstabilität im Mittelpunkt. Beispielhaft werden verschiedene Waschmittel- und Wäscheweichspüler-Formulierungen mit modellhaften Duftstoffmischungen parfümiert, definiert gelagert und der Duftstoffgehalt nach Lagerung analytisch bestimmt. Auch der Einfluss von reaktiven, in der Waschmittelmatrix in großer Menge vorliegenden Inhaltsstoffen wie dem Bleichmittel Natriumpercarbonat auf die Stabilität wird untersucht.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit dem Aufziehverhalten von Duftstoffen auf Textilien. Nach der Lagerung wird das Waschmittel appliziert: Es wird entweder automatisch in einer Waschmaschine oder manuell in Wasser gelöst bzw. dispergiert. Mit der so hergestellten Flotte werden Textilien behandelt. Ein Teil der Duftstoffe haftet nach dem Ende des Wasch- und Spülvorgangs dem Textil an, ein Teil verbleibt aber in der Flotte und geht über die Kanalisation verloren. Im Sinne einer effizienten Nutzung der Duftstoffe ist es das Ziel, den Anteil der dem Textil anhaftenden Duftstoffe zu maximieren. Es wird eruiert, welchen Beitrag hierzu ausgewählte Polymere in der Behandlungsflotte leisten können. Es werden je zwei Vertreter von drei verschiedenen Polymerklassen untersucht.
Damit ein Textil duftet, müssen die Duftstoffe vom Textil in die Gasphase übertreten und an die Rezeptoren in der Nase gelangen. Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich aus diesem Grund mit dem Evaporationsverhalten von Duftstoffen. Textile Prüflinge werden mit Duftstoff versetzt und der Massenverlust durch Verflüchtigung des Duftstoffes als Funktion der Zeit gemessen. Untersuchte Einflussgrößen sind Hydrophilie, Dampfdruck, Temperatur und Wechselwirkungen zwischen Duftstoffen.